Wir werden im Verlauf unseres Sozialisierungsleben auch in Organisationen immer wieder darauf getrimmt wie wichtig das Team sei; wie wichtig das Miteinander sei; wie wichtig die Bedürfnisse der Unternehmung oder Organisation seien und dass wir uns immer wieder anpassen müssten und verändern müssten. Auch im Alltag wird zunehmend alles gleichermaßen wichtig. Die Termineinträge in den elektronischen Kalendern haben auch inzwischen die kleinste Minute mit eingeplant. Es gibt zwischen den Terminen nicht mal Zeitpuffer, weil Mann oder Frau quasi durchgehend verfügbar ist.  

Haben Sie am Tag Zeit sich einmal die Frage zu stellen: Was ist (jetzt) wirklich wichtig für mich? 

Wir stellen diese Frage immer wieder mal, wenn wir feststellen, dass die Menschen im System gefangen wirken. Dann kommt fast immer ein verwunderter Blick, fragend, im Sinne von: „Wie meinst Du das?“ Dann merkt man das Nachdenken, aber irgendwie blockiert im System des Befragten noch etwas. So nach dem Motto: “Ich kann das eh nicht machen, ich muss meine Verpflichtungen erfüllen.” 

Jetzt kann Folgendes passieren. Der oder die Befragte sinniert darüber, nimmt sich die Zeit und dann schießt ein ganz ungewöhnlicher Gedanke in den Geist der Person. Beispielsweise kommt dann: „…ich sollte jetzt am besten nach Hause fahren, den Rasen im Garten mähen.“  

Das hört sich für die betreffende Person selbst erstmal ziemlich verrückt an. Der Terminkalender ist voll mit Präsenz- und Onlineterminen. Es kommen natürlich dann die Argumente, warum das nicht mit dem Rasen mähen nicht ginge.  

Wir berichten hier von einem echten Fall: Nach einer intensiven Beleuchtung und Diskussion mit dieser Person, hat sie den Mut gefunden, diesen wirklich nächsten wichtigen Schritt zu wagen. Bei der Sichtung der Terminkalender dafür fiel zudem auf, dass diese Person an keinem der Termine wirklich dabei sein musste bzw. ein Termin auch verschoben werden konnte.  

Diese Person, die auch Sie sein könnten, fuhr an dem Tag nach Hause, nachdem einiges umorganisiert und neu priorisiert war. Sie mähte den Rasen… 

…am nächsten Tag erfuhren wir als Change Manager von dieser Person, dass das Rasen mähen mitten in der eigentlichen hektischen Zeit fast wie ein Mantra der inneren Einkehr war. Am Ende dieses Prozesses setzte diese Person sich daheim auf einen Stuhl und plötzlich kam ein wichtiger Gedanke, der, wie sich später herausstellte, eine deutliche Verbesserung in der Reorganisation eines wichtigen Prozesses im Betrieb mit sich brachte. 

Nicht immer sind gleich mit dieser Vorgehensweise des „Was ist wirklich wichtig für mich?“ signifikante Veränderungen verbunden. Im ersten Schritt schaffen Sie es, sich aus der Hektik und dem Druck rauszunehmen, um in einer produktiven Einkehr das innere Glas wieder zu leeren und Platz für Neues zu schaffen. Probieren Sie es einfach mal aus! 

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